1 Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich! 2 Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten? 3 Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin. 4 Und wohin ich gehe – den Weg dorthin kennt ihr. 5 Thomas sagte zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie können wir dann den Weg kennen? 6 Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.
„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.“
Joh 14,6
Diese Aussagen für sich gelesen haben auf mich eine provozierende Wirkung. Ein Mensch, von dem ich glaube, dass er Gottes Sohn ist, sagt mir:
„Ich bin der einzig richtige Weg!“
„Durch mich erkennst du die Wahrheit!“
„Durch mich entdeckst du das Leben. Das kann dir sonst keiner zeigen!“
„Außer mir führt niemand die Menschen zum Vater!“
Dieses unglaubliche Selbstbewusstsein Jesu ist für mich zunächst vieles zugleich: einschüchternd, einengend, entmündigend und bevormundend.
In mir regt sich Widerstand und meine Antworten darauf lauten:
„Aber viele Wege führen doch zur Wahrheit und zum Leben!“
„Aber ich kann doch Erlösung finden, ohne Dich und Deine Botschaft in Anspruch nehmen zu müssen. Da gibt’s doch so viele Möglichkeiten!“
Mit dieser Einstellung könnte ich die Auseinandersetzung beenden. Doch die Sätze Jesu sind aufgeschrieben von Johannes. Er teilt mir damit sein eigenes Glaubensbekenntnis mit und fragt mich: „Was glaubst Du denn eigentlich?“
Langsam fange ich an, meine Antwort zu formulieren: „Ich habe Jesus als den erlebt, der mir einen Weg durchs Leben zeigt. Er ermöglicht mir, die Welt durch seine Augen zu betrachten. Das ist eine Perspektive, die mir gefällt. Er ermutigt mich, über das Leben nachzudenken und zu entdecken, was auch mir wichtig sein könnte. Er spricht Worte, die auch nach 2000 Jahren nichts von ihrer Wahrheit verloren haben. Durch ihn erschließen sich mir Himmel und Erde, Geist und Sohn. Durch ihn lerne ich, Gott zu begreifen, und habe bislang keinen besseren Weg entdeckt.“

Herbert Ebert