Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus

Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln:

7Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe.

8Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen  aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.

9Steckt nicht Gold, Silber und Kupfermünzen in euren Gürtel.

10Nehmt keine Vorratstasche mit auf den Weg, kein zweites Hemd, keine Schuhe, keinen Wanderstab; denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Unterhalt.

11Wenn ihr in eine Stadt oder in ein Dorf kommt, erkundigt euch, wer es wert ist, euch aufzunehmen; bei ihm bleibt, bis ihr den Ort wieder verlasst.

12Wenn ihr in ein Haus kommt, dann wünscht ihm Frieden.

13Wenn das Haus es wert ist, soll der Friede, den ihr ihm wünscht, bei ihm einkehren. Ist das Haus es aber nicht wert, dann soll der Friede zu euch zurückkehren.

14Wenn man euch aber in einem Haus oder in einer Stadt nicht aufnimmt und eure Worte nicht hören will, dann geht weg, und schüttelt den Staub von euren Füßen.

15Amen, das sage ich euch: Dem Gebiet von Sodom und Gomorra wird es am Tag des Gerichts nicht so schlimm ergehen wie dieser Stadt.

Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.

Das sind Worte zur Aussendung der Apostel und Worte an uns. Schon wieder eine Regel, die ich einhalten muss?

Für mich handelt es sich dabei weniger um eine Regel als vielmehr um eine Einladung dazu, mit einer bestimmten Perspektive auf das Leben zu schauen. Mir ist alles geschenkt: mein Leben, meine Lebensumstände, meine Zeit und vieles mehr. Das sind geschenkte Kostbarkeiten mit denen ich sorgsam umgehen und die ich freigiebig weiterschenken kann. Die Bibel ist voll von solchen Regeln, die eingehalten werden wollen – nicht aus blindem Gehorsam –, sondern deshalb, weil sie einsehbar und vernüftig sind und dem Leben dienen.

Diakon
Herbert Ebert