Mission ist Austausch

Evangelium nach Johannes

Joh 16, 23b – 28

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

23b Amen, amen, ich sage euch: Was ihr vom Vater erbitten werdet, das wird er euch in meinem Namen geben.

24 Bis jetzt habt ihr noch nichts in meinem Namen erbeten. Bittet, und ihr werdet empfangen, damit eure Freude vollkommen ist.

25 Dies habe ich in verhüllter Rede zu euch gesagt; es kommt die Stunde, in der ich nicht mehr in verhüllter Rede zu euch spreche, sondern euch offen den Vater verkünden werde.

26 An jenem Tag werdet ihr in meinem Namen bitten, und ich sage nicht, dass ich den Vater für euch bitten werde;

27 denn der Vater selbst liebt euch, weil ihr mich geliebt und weil ihr geglaubt habt, dass ich von Gott ausgegangen bin.

28 Vom Vater bin ich ausgegangen und in die Welt gekommen; ich verlasse die Welt wieder und gehe zum Vater.


Mit großen Schritten gehen wir im Kirchenjahr vom Fest Christi Himmelfahrt auf Pfingsten zu. Dem Fest der Mission der Kirche. Hier einige Gedanken zu diesem Begriff:

Am 20.Mai 2020 verstarb der ehemalige Jesuitengeneral P. Adolfo Nicolás SJ. Der in Spanien geborene Adolfo Nicolás Pachon, der 1953 in den Jesuitenorden eingetreten war, hat die meiste Zeit seines missionarischen und Ordensengagement in Japan gelebt. Von 2008 – 2016 war er der Ordensgeneral des Jesuitenordens. In einem kurzen Interview – das Sie in Youtube anhören können – äußert sich Pater Adolfo Nicolás SJ in der Tradition Ignatius von Loyola zu seinem Verständnis von Mission.

„Das beste Bild um zu verstehen was Mission, wie Ignatius von Loyola sie verstanden hat, ist die Eucharistie. Eucharistie ist ein Austausch von Gaben. Wir empfangen und wir geben, d.h. wir bieten eher an, als dass wir geben.

Ein Missionar im Verständnis von Ignatius, ist jemand, der in ein fremdes Land geht und dort versucht, die oft Jahrtausend alte Weisheit zu lernen, die Weisheit dieses Landes. Um sie dann in die Kirche zu bringen, ins Zentrum zu stellen. Gleichzeitig teilt er, was er selbst von der Weisheit der Heiligen Schrift erhalten hat. Missionarische Existenz besteht in einem Austausch. Ein Missionar sucht Gott in allen Dingen zu sehen, auch in den Menschen, denen er begegnet. Und gleichzeitig teilt er mit ihnen was immer wir haben. Deshalb ist Mission die Verpflichtung des Missionars sich selbst ständig zu verändern und wandeln zu lassen.

Und hier der link zum Interview-Auszug.

Andréas Hofstetter-Straka