Aus dem Evangelium (Markus 16,1–20)
In jener Zeit erschien Jesus den Elf und sprach zu ihnen: Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium der ganzen Schöpfung! Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verurteilt werden.
Und durch die, die zum Glauben gekommen sind, werden folgende Zeichen geschehen: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden; wenn sie Schlangen anfassen oder tödliches Gift trinken, wird es ihnen nicht schaden; und die Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden.
Nachdem Jesus, der Herr, dies zu ihnen gesagt hatte, wurde er in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes.
Sie aber zogen aus und verkündeten überall. Der Herr stand ihnen bei und bekräftigte das Wort durch die Zeichen, die es begleiteten.
Gehimmelt und Geerdet – Eine Spurensuche
Nachdem Jesus seinen Jüngern und den Frauen nach seinem Tod und seiner Auferstehung immer wieder erschienen ist, verabschiedet er sich nun endgültig von ihnen und kehrt zurück in den Himmel. Er fasst noch einmal zusammen, was ihm wichtig ist und was sich die Jünger zu Herzen nehmen sollen. Er schickt sie in die Welt, um seine Botschaft vom Reich Gottes der ganzen Schöpfung zu verkünden. Diese Botschaft ist keine Botschaft der Vertröstung auf den Himmel, sondern der Himmel soll dadurch auf der Erde aufleuchten.
Dazu hat Jesus eine Spur hinterlassen und wir sind eingeladen, auf Spurensuche zu gehen und diese Spur weiterzuverfolgen.
Diese Spuren finden wir in seinen Geschichten, im Evangelium. Dort erspüren wir etwas von seinem Geist, vom dem, was ihn bewegt hat. Wir erfahren, wie er Menschen aus der Not zur Zuversicht führt, aus Angst und Verzweiflung in die Freiheit, aus der Fremde in die Geborgenheit, aus der Dunkelheit ins Licht. Wir können eine Ahnung von dem gewinnen, wofür er gelebt und wie er den Lebenshunger der Menschen gestillt hat.
In den Fußspuren Jesu weitergehen und so seine Botschaft der ganzen Schöpfung zu verkünden, kann für uns heißen:
- Mitzuhelfen und zu unterstützen, dass Menschen sich aus Not und Angst befreien können
- miteinander ins Gespräch zu kommen, sei es durch ein Telefonat, eine Mail, oder sonstige Medien, darüber sprechen von dem was unser Leben ausmacht und was ihm Sinn gibt
- auch unangenehme Dinge mit Zuversicht und Vertrauen anzupacken
- den Menschen heilend begegnen, durch ein freundliches Lächeln, durch ein gutes Wort, durch unser Zuhören, durch unser Gebet, in der Form, in der es uns in diesen Zeiten eben möglich ist.
Dann werden wir ein Stück Himmel auf die Erde holen, dann werden auch wir Spuren hinterlassen:
„Geh nicht nur die glatten Straßen. Geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub.“
Antoine de Saint-Exupéry
