Johannesevangelium Kapitel 15,1–8
Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater ist der Winzer. Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab und jede Rebe, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt. Ihr seid schon rein kraft des Wortes, das ich zu euch gesagt habe. Bleibt in mir und ich bleibe in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so auch ihr, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen. Wer nicht in mir bleibt, wird wie die Rebe weggeworfen und er verdorrt. Man sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer und sie verbrennen. Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten. Mein Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger werdet.
Dranbleiben
Die Natur grünt und blüht und wir erleben eine Fülle an Farben und eine reiche Pracht an Blüten. Ebenso nehmen wir anschaulich wahr, wie der schönste Blütenzweig keine Frucht bringt, ja verwelkt, wenn er vom Baumstamm abgerissen wird. Es fehlt ihm die Lebenskraft. Nur wenn er mit dem Lebensstrom, der vom Stamm ausgeht, verbunden bleibt, kann er grünen, blühen und Frucht bringen.
Das führt uns Jesus im heutigen Evangelium deutlich vor Augen.
Wie die Zweige, so bringen wir Menschen nicht aus uns selber Frucht, sondern nur, wenn wir mit unserem Kraft- und Lebensstrom verbunden sind. Für uns Christen ist das Jesus selbst, der uns durchdringen will, der uns Nahrung und Quelle ist auf unserm Lebensweg.
Neunmal spricht Jesus im Evangelium vom „BLEIBEN“. Manchmal werden wir schnell müde, erlahmen und werden lustlos, und das nicht nur in unserem religiösen Leben. Dies erleben wir in Beziehungen, in verschiedenen Situationen im Alltag, in den Zeiten der Pandemie.
„Bleibt in mir“…
Das kann auf vielseitige Weise geschehen:
- den Tag mit einem Gebet beginnen
- sich von einem Gedanken aus einem Text beflügeln lassen
- staunen über die Natur
- sich freuen am Lachen des Kindes
- ein Telefonat mit einem einsamen Menschen
- die Begegnungsmöglichkeiten nützen, die uns in Zeiten der Pandemie gegeben sind
Jesus sagt: „Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht“. Das ist eine Zusage der wir trauen dürfen, die uns gut tut und Mut macht.
