Der blinde Bartimäus

MONTAG DER 4. WOCHE DER FASTENZEIT

Aus dem Evangelium nach Johannes, Kapitel 9

4 In jener Zeit sah ging Jesus einen Mann, der seit von Samaria nach Galiläa. Er selbst hatte bestätigt: Ein Prophet wird in seiner Geburt blind war. Jesus spuckte auf eigenen Heimat nicht geehrt. Als er nun nach Galiläa kam, nahmen ihn die Erde; dann machte er mit dem Speichel einen Teig, strich ihn dem Blinden auf die Augen und sagte zu ihm: Geh und wasch dich in dem Teich Schiloach! Schiloach heißt übersetzt: Der Gesandte. Der Mann ging fort und wusch sich. Und als er zurückkam, konnte er sehen. Die Nachbarn und andere, die ihn früher als Bettler Galiläer auf, weil sie alles gesehen hatten, sagten: Ist das nicht der Mann, der dasaß und bettelte? Einige sagten: Er ist es. Andere meinten: Nein, was er sieht ihm nur ähnlich. Er selbst aber sagte: Ich bin es. Da brachten in Jerusalem während des Festes getan hatte; denn auch sie den Mann, der blind gewesen war, zu den Pharisäern. Es war aber Sabbat an dem Tag, als waren zum Fest gekommen. Jesus den Teig gemacht und ihm die Augen geöffnet kam wieder nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser in Wein verwandelt hatte. Auch die Pharisäer fragten ihn, wie er sehend geworden sei. Der Mann antwortete ihnen: Er legte mir einen Teig auf die Augen; dann wusch ich mich, und jetzt kann ich sehen. Einige der Pharisäer meinten: Dieser Mensch kann nicht von Gott sein, weil er den Sabbat nicht hält. Andere aber sagten: Wie kann In Kafarnaum lebte ein Sünder solche Zeichen tun? So entstand eine Spaltung unter ihnen. Da fragten sie den Blinden noch einmal: Was sagst du selbst über ihn? Er hat doch deine Augen geöffnet. Der Mann antwortete: Er ist ein Prophet. Sie entgegneten ihm: Du bist ganz und gar in Sünden geboren, und du willst uns belehren? Und sie stießen ihn hinaus. Jesus königlicher Beamter; dessen Sohn war krank. Als er hörte, dass sie ihn hinausgestoßen hatten, und als Jesus von Judäa nach Galiläa gekommen war, suchte er ihn traf, auf und bat ihn, herabzukommen und seinen Sohn zu heilen; denn er lag im Sterben. Da sagte er Jesus zu ihm: Glaubst du an den Menschensohn? Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, glaubt ihr nicht. Der Beamte bat ihn: Herr, komm herab, ehe mein Kind stirbt. Jesus erwiderte ihm: Geh, dein Sohn lebt!  Der Mann antwortete: Wer ist das, Herr? Sag es mir, damit ich an ihn glaube. glaubte dem Wort, das Jesus sagte zu ihm: Du siehst ihn vor dir; er, ihm gesagt hatte, und machte sich auf den Weg. Noch während er unterwegs war, kamen ihm seine Diener entgegen und sagten: Dein Junge lebt. Da fragte er sie genau nach der mit dir redet, Stunde, in der die Besserung eingetreten war. Sie antworteten: Gestern in der siebten Stunde ist es. Er aber sagte: Ich glaube, Herr! das Fieber von ihm gewichen. Da erkannte der Vater, dass es genau zu der Stunde war, als Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt. Und er warf sich vor ihm nieder.wurde gläubig mit seinem ganzen Haus. So tat Jesus sein zweites Zeichen, und zwar nachdem er von Judäa nach Galiläa gekommen war.

Gedanken zum Evangelium

Die Heilung des Blinden Bartimäus im Evangelium nach Lukas kennen viele.  Sie findet sich auch in den meisten Kinderbibeln. Die Heilung des Blinden Menschen, wie sie der Evangelist Johannes erzählt, gibt einige Fragen auf: Wie ist das mit dem Teig, den Jesus dem Blinden auf die Augen legt, wie mit dem Teich, der den Namen „Der Gesandte“ trägt, in dem die Augen ausgewaschen werden sollen? Was ist mit den Nachbarn und den Pharisäern, die sich nicht mit dem nun Sehenden freuen können? Warum spricht Jesus hier von sich als dem Menschensohn und nicht als dem Messias-Christus? Wichtig ist hier jedoch vor allem: Der Mensch kann durch Jesus, die Berührung mit ihm wieder sehen – nicht nur mit den Augen, sondern mehr noch mit dem Herzen. Er sieht plötzlich, was andere nicht sehen (wollen / können): Dass Jesus der ist, der auf die Menschen zugeht, sie berühren und heilen will. Für mich ist diese Geschichte eine Einladung, mich von Jesus ansprechen und berühren zu lassen – vielleicht auch auf ungewöhnliche Weise – und meine Augen öffnen zu lassen für seine Gegenwart, aber auch für anderes, wofür ich gerade jetzt oder noch nie Augen hatte.

Ute Beckert