Damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht

Aus dem Evangelium nach Johannes (Kapitel 3)


Gott hat die Welt so sehr geliebt,
dass er seinen einzigen Sohn hingab,
damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht,
sondern das ewige Leben hat.
Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt,
damit er die Welt richtet,
sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.
Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet;
wer nicht glaubt, ist schon gerichtet,
weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat.
Denn mit dem Gericht verhält es sich so:
Das Licht kam in die Welt,
und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht;
denn ihre Taten waren böse.
Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht,
damit seine Taten nicht aufgedeckt werden.
Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht,
damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.

Gedanken zum Evangelium

Auch diese Worte stammen
(wie die Worte des Evangeliums am Vortag)
aus dem Nachtgespräch Jesu mit dem Pharisäer Nikodemus –
sind gleichzeitig aber auch eine Art Glaubensbekenntnis des Urchristentums.
Es ist das Bekenntnis zum Glauben
an die unvergängliche Liebe Gottes zur Welt,
an die Sendung seines Sohnes Jesu in die Welt,
an das Wirken des Lichts Jesu in unserer Welt,
an das Wirken des Lichts Jesu in jedem Menschen.
Wir hören manchmal aus diesem Bekenntnis
vor allem die Gerichtsworte heraus,
– vielleicht weil gerade wir schnell mit Urteilen zur Stelle sind,
(mit Urteilen über Schuld und Unvermögen
und Fehlverhalten gerade in der Welt heute)
Die Einladung aus diesem Bekenntnis herauszuhören,
fällt uns schwerer
– die Einladung,
an der Liebe Gottes und der Sendung Jesu festzuhalten
in allen Dunkelheiten, Ängsten, Zweifeln, Fragen und Sorgen.
Aber es bleibt die Einladung der ersten Christen,
die Einladung des Evangelisten Johannes
und letztendlich die Einladung Jesu.

Ute Beckert