Aus dem Evangelium nach Johannes, Kapitel 7
In jener Zeit zog Jesus in Galiläa umher; denn er wollte sich nicht in Judäa aufhalten, weil die Juden darauf aus waren, ihn zu töten. Das Laubhüttenfest der Juden war nahe. Als seine Brüder zum Fest hinaufgegangen waren, zog auch er hinauf, jedoch nicht öffentlich, sondern heimlich. Da sagten einige Leute aus Jerusalem: Ist das nicht der, den sie töten wollen? Und doch redet er in aller Öffentlichkeit, und man lässt ihn gewähren. Sollte der Hohe Rat wirklich erkannt haben, dass er der Messias ist? Aber von dem hier wissen wir, woher er stammt; wenn jedoch der Messias kommt, weiß niemand, woher er stammt. Während Jesus im Tempel lehrte, rief er: Ihr kennt mich und wisst, woher ich bin; aber ich bin nicht in meinem eigenen Namen gekommen, sondern er, der mich gesandt hat, bürgt für die Wahrheit. Ihr kennt ihn nur nicht. Ich kenne ihn, weil ich von ihm komme und weil er mich gesandt hat. Da wollten sie ihn festnehmen; aber keiner wagte ihn anzufassen, denn seine Stunde war noch nicht gekommen.
Gedanken zum Evangelium
Während wir unsere Fastenzeit inmitten der weltweit herrschenden Corona- Pandemie fortsetzen, sind wir auf dem Weg mit Jesus. Das Johannes Evangelium erzählt uns, dass Jesus sich vor der Menge aus Angst verstecken wollte, weil seine Zeit noch nicht gekommen war. Er wollte sich nicht mit den Jüngern in Judäa aufhalten, weil er wusste, dass die Juden ihn töten werden. Aber am Ende zog er doch heimlich hinauf, ohne den Menschen bekannt zu sein. Während das Fest gefeiert wurde, verheimlichte Jesus seine Identität, auch wenn einige ihn dennoch erkannten. Jesus ist auch ein Mensch, der Angst hat. In der Bibel steht, während Jesus im Garten Getsemani betete, bat er seinen Vater, ihm diesen Kelch wegzunehmen. Und selbst am Kreuz klagte er seinem Vater: “Warum hast du mich verlassen?” Das altdeutsche Wort für “Angst” heißt “eng”. Das bedeutet zusammengepresst und verspannt sein. Das Gegenteil davon ist locker oder entspannt. Liebe Schwestern und Brüder, manchmal haben wir in unserem Leben Angst. Angst zu haben hindert uns daran, uns selbst zu entdecken und an der Macht Gottes festzuhalten. In diesem Moment der Krise sind wir alle aufgefordert daran zu glauben, dass Gott immer mit uns ist, um die Welt und uns zu retten. Halten wir an der heilenden Kraft Gottes fest und machen wir uns von der Angst frei. Wir sind in guten Händen. Gott wird auch dieses Mal unsere verwundete Welt heilen. Nach Regen und Sturm im Winter kommt immer wieder die Sonne und der Frühling ist nah!
